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David Schirrmeister 0736fbc9fe update
2024-05-16 09:54:29 +02:00

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Betriebswirtschaftliche Grundkonzepte

Lernziele

  1. Begriff "Wirtschaften"
  2. Konzept "Homo Oeconomicus"
  3. Gegenstand der BWL erklären und von anderen Wirtschaften abgrenzen
  4. unterschiedliche Arten von Gütern, Wirtschaftseinheiten nennen, erklären
  5. ökonomisches Prinzip mit Ausprägungen erklären + Beispiele
  6. Effizienz vs Effektivität
  7. allgemeinen Leistungserstellungsprozess + Produktionsfaktoren nach Gutenberg beschreiben
  8. Produktivität, Wirtschaftlichkeit, Rentabilität ermitteln

Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre

  • Wirtschaften in und von Betrieben

Betrieb:

  • planvoll organisierte Wirtschaftseinheit
  • Produktionsfaktoren werden kombiniert um Güter und Dienstleistungen herzustellen und abzusetzen

Wirtschaften

Wirtschaften ist der sorgsame Umgang mit knappen Ressourcen zur bestmöglichen Bedürfnisbefriedigung

  • Ausgangspunkt allen wirtschaftlichen Handelns
    • Bedürfnisse der Wirtschaftssubjekte
      • Mangelempfindung nach Gütern / Dienstleistungen und Wunsch ihrer Befriedigung
      • 3 Arten
        • Existenzbedürfnisse
        • Grundbedürfnisse
        • Luxusbedürfnisse
      • Bedürfnisbefriedigung
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Vollzieht sich in konkreten Wirtschaftseinheiten

  • Träger der Wirtschaft
  • bestehen aus
    • Betrieben (Produktionswirtschaft)
    • Haushalten (Konsumtionswirtschaft)

Das ökonomische Prinzip (Rationalprinzip)

  • Knappheit der Güter zwingt Wirtschaftssubjekte zum Wirtschaften
  • wirtschaftliches Handeln unterliegt Vernunftprinzip (Rationalprinzip)
    • wird auch als ökonomisches Prinzip (Wirtschaftlichkeitsprinzip) bezeichnet
    • Knappe Mittel dürfen nicht verschwendet werden

Alle betrieblichen Entscheidungen haben dem ökonomischen Prinzip zu gehorchen
Erst so wird der Betrieb zur planvoll organisierten Wirtschaftseinheit

Ausprägungen

Maximumprinzip Minimumprinzip Optimumprinzip
Gegeben Faktoreinsatz (Input) Gütermenge (Output)
zu erwirtschaften größtmögliche Gütermenge (Output) geringstmöglicher Faktoreinsatz (Input) möglichst günstiges Verhältnis zwischen Input und Output
Wann Nutzen gegebener Aufwand Gegebener Ertrag maximiere Differenz zwischen Ertrag und Aufwand
Prinzip langfristiger Gewinnmaximierung

Beispiele zum ökonomischen Prinzip

Input Output
Maximumprinzip 10 Liter Kraftstoff (Datum) möglichst weite Fahrstrecke (→max)
Minimumprinzip möglichst wenig Kraftstoffverbrauch (→min) 100km Fahrstrecke (Datum)

Effizienz vs. Effektivität

Der Grad der Verwirklichung des ökonomischen Prinzips wird mit der
Effizienz und der Effektivität gemessen

Effizienz Effektivität
Beurteilung Beziehung erbrachte Leistung & Ressourceneinsatz Beurteilung Zielerreichung
in welchem Ausmaß werden Ziele erreicht?
Betrachtung interne Leistungsfähigkeit
Fokus auf rationelle Abläufe und minimalen Ressourcenverbrauch
Betrachtung Leistungswirksamkeit des Unternehmens
Frage: Werden Dinge richtig gemacht? Frage: Werden die richtigen Dinge gemacht?
Effizienz wird mit der Produktivität gemessen Kann mit Wirtschaftlichkeit und Rentabilität gemessen werden

Ökonomisches Prinzip darf nicht alleine betrachtet werden

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Der Idealunternehmer ("homo oeconomicus")

  • Kunstfigur, die streng rational handelt
  • achtet ausschließlich auf eigenen Vorteil (Nutzen-/Gewinnmaximierung)
reich arm
vollständig informiert begrenzte Informationen
immer rational objektiv / subjektiv-emotional
Gewinnmaximierung entscheidend Alternative mit größten Nutzen/Gewinn wählen

Unternehmerische Erfolgsmaßstäbe

Produktivität

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Wirtschaftlichkeit

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Gewinn

  • Ertrag - Aufwand

Rentabilität

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  • Umsatzrentabilität

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  • Eigenkapitalrentabilität

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  • Gesamtkapitalrentabilität

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Beispiel Rentabilität

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BWL im System der Wissenschaften

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  • VWL (Nationalökonomie)
    • untersucht gesamtwirtschaftliche Zusammenhänge der Aktivitäten die von einzelnen Wirtschaftseinheiten ausgehen
    • ist durch eine auf das Ganze gerichtete Betrachtungsweise charakterisiert
  • BWL
    • fasst Gebiete zusammen, die für alle Betriebe charakteristisch ist
      • Produktion, Absatz, Investitionen, Finanzierung
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Wirtschaftskreislauf

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Umsatz-/Transformations-/Leistungserstellungsprozess

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Produktionsfaktoren nach Gutenberg

  • Alle Elemente, die im betrieblichen Leistungserstellungs- und Leistungsverwertungsprozess miteinander kombiniert werden
    • Kombiniert → betriebliche Leistung
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Elementarfaktoren

  • Ausführende Arbeit
    • bspw. Menschliche Arbeitsleistung direkt am Produkt
  • Betriebsmittel
    • bspw. Gebäude, Maschinen, Werkzeuge
  • Werkstoffe
    • bspw. Rohstoffe, Zusatzteile

Angebot und Nachfrage

  • Nachfrage > Angebot
    • Steigende Preise
  • Nachfrage < Angebot
    • Anbieter müssen größere Anstrengungen als Nachfrager unternehmen um am Marktgeschehen teilhaben zu können
    • Sinkende Preise