# Betriebswirtschaftliche Grundkonzepte ## Lernziele 1. Begriff "[Wirtschaften](#wirtschaften)" 2. Konzept "[Homo Oeconomicus](#der-idealunternehmer-homo-oeconomicus)" 3. [Gegenstand der BWL erklären und von anderen Wirtschaften abgrenzen](#bwl-im-system-der-wissenschaften) 4. unterschiedliche Arten von Gütern, [Wirtschaftseinheiten](#vollzieht-sich-in-konkreten-wirtschaftseinheiten) nennen, erklären 5. [ökonomisches Prinzip mit Ausprägungen erklären + Beispiele](#das-konomische-prinzip-rationalprinzip) 6. [Effizienz vs Effektivität](#effizienz-vs-effektivit-t) 7. allgemeinen [Leistungserstellungsprozess](#umsatz-transformations-leistungserstellungsprozess) + [Produktionsfaktoren nach Gutenberg](#produktionsfaktoren-nach-gutenberg) beschreiben 8. [Produktivität, Wirtschaftlichkeit, Rentabilität](#unternehmerische-erfolgsma-st-be) ermitteln ## Gegenstand der Betriebswirtschaftslehre - Wirtschaften in und von Betrieben ### Betrieb: - planvoll organisierte Wirtschaftseinheit - Produktionsfaktoren werden kombiniert um Güter und Dienstleistungen herzustellen und abzusetzen ## Wirtschaften > Wirtschaften ist der sorgsame Umgang mit knappen Ressourcen zur bestmöglichen Bedürfnisbefriedigung - Ausgangspunkt allen wirtschaftlichen Handelns - **Bedürfnisse der Wirtschaftssubjekte** - Mangelempfindung nach Gütern / Dienstleistungen und Wunsch ihrer Befriedigung - 3 Arten - Existenzbedürfnisse - Grundbedürfnisse - Luxusbedürfnisse - **Bedürfnisbefriedigung** - ![image_170.png](image_170.png) ### Vollzieht sich in konkreten Wirtschaftseinheiten - _Träger der Wirtschaft_ - bestehen aus - Betrieben (Produktionswirtschaft) - Haushalten (Konsumtionswirtschaft) ## Das ökonomische Prinzip (Rationalprinzip) - Knappheit der Güter zwingt Wirtschaftssubjekte zum Wirtschaften - wirtschaftliches Handeln unterliegt **Vernunftprinzip (Rationalprinzip)** - wird auch als ökonomisches Prinzip (Wirtschaftlichkeitsprinzip) bezeichnet - Knappe Mittel dürfen nicht verschwendet werden > Alle betrieblichen Entscheidungen haben dem ökonomischen Prinzip zu gehorchen > Erst so wird der Betrieb zur planvoll organisierten Wirtschaftseinheit ### Ausprägungen | | **Maximumprinzip** | **Minimumprinzip** | **Optimumprinzip** | |-----------------------|-------------------------------------|-------------------------------------------|----------------------------------------------------------------------------------------------| | **Gegeben** | Faktoreinsatz (_Input_) | Gütermenge (_Output_) | | | **zu erwirtschaften** | größtmögliche Gütermenge (_Output_) | geringstmöglicher Faktoreinsatz (_Input_) | möglichst günstiges Verhältnis zwischen Input und Output | | **Wann Nutzen** | gegebener Aufwand | Gegebener Ertrag | maximiere Differenz zwischen Ertrag und Aufwand
Prinzip langfristiger Gewinnmaximierung | ### Beispiele zum ökonomischen Prinzip | | Input | Output | |----------------|------------------------------------------------|----------------------------------------| | Maximumprinzip | 10 Liter Kraftstoff (**Datum**) | möglichst weite Fahrstrecke (**→max**) | | Minimumprinzip | möglichst wenig Kraftstoffverbrauch (**→min**) | 100km Fahrstrecke (**Datum**) | ### Effizienz vs. Effektivität > Der Grad der Verwirklichung des ökonomischen Prinzips wird mit der > Effizienz und der Effektivität gemessen | **Effizienz** | **Effektivität** | |--------------------------------------------------------------------------------------------------------------|------------------------------------------------------------------------------------------------------| | Beurteilung Beziehung erbrachte Leistung & Ressourceneinsatz | Beurteilung Zielerreichung
in welchem Ausmaß werden Ziele erreicht? | | Betrachtung _interne Leistungsfähigkeit_
Fokus auf rationelle Abläufe und minimalen Ressourcenverbrauch | Betrachtung **Leistungswirksamkeit** des Unternehmens | | Frage: _Werden Dinge richtig gemacht?_ | Frage: _Werden die richtigen Dinge gemacht?_ | | Effizienz wird mit der [Produktivität](#produktivit-t) gemessen | Kann mit [Wirtschaftlichkeit](#wirtschaftlichkeit) und [Rentabilität](#rentabilit-t) gemessen werden | ### Ökonomisches Prinzip darf nicht alleine betrachtet werden ![image_178.png](image_178.png) ## Der Idealunternehmer ("homo oeconomicus") - Kunstfigur, die streng rational handelt - achtet ausschließlich auf eigenen Vorteil (Nutzen-/Gewinnmaximierung) | reich | arm | |--------------------------------|----------------------------------------------| | vollständig informiert | begrenzte Informationen | | immer rational | objektiv / subjektiv-emotional | | Gewinnmaximierung entscheidend | Alternative mit größten Nutzen/Gewinn wählen | ## Unternehmerische Erfolgsmaßstäbe ### Produktivität - ![image_171.png](image_171.png) ### Wirtschaftlichkeit - ![image_172.png](image_172.png) ### Gewinn - Ertrag - Aufwand ### Rentabilität - ![image_173.png](image_173.png) - Umsatzrentabilität - ![image_174.png](image_174.png) - Eigenkapitalrentabilität - ![image_175.png](image_175.png) - Gesamtkapitalrentabilität - ![image_176.png](image_176.png) #### Beispiel Rentabilität ![image_177.png](image_177.png) ## BWL im System der Wissenschaften ![287059_2_De_1_Fig9_HTML.png](287059_2_De_1_Fig9_HTML.png) - VWL (Nationalökonomie) - untersucht gesamtwirtschaftliche Zusammenhänge der Aktivitäten die von einzelnen [Wirtschaftseinheiten](#vollzieht-sich-in-konkreten-wirtschaftseinheiten) ausgehen - ist durch eine auf das Ganze gerichtete Betrachtungsweise charakterisiert - BWL - fasst Gebiete zusammen, die für alle Betriebe charakteristisch ist - Produktion, Absatz, Investitionen, Finanzierung - ![image_179.png](image_179.png) ## Wirtschaftskreislauf ![image_180.png](image_180.png) ## Umsatz-/Transformations-/Leistungserstellungsprozess ![image_181.png](image_181.png) ## Produktionsfaktoren nach Gutenberg - Alle Elemente, die im betrieblichen Leistungserstellungs- und Leistungsverwertungsprozess miteinander kombiniert werden - Kombiniert → betriebliche Leistung - ![image_182.png](image_182.png) ### Elementarfaktoren - Ausführende Arbeit - _bspw. Menschliche Arbeitsleistung direkt am Produkt_ - Betriebsmittel - _bspw. Gebäude, Maschinen, Werkzeuge_ - Werkstoffe - _bspw. Rohstoffe, Zusatzteile_ ## Angebot und Nachfrage - **Nachfrage > Angebot** - Steigende Preise - **Nachfrage < Angebot** - Anbieter müssen größere Anstrengungen als Nachfrager unternehmen um am Marktgeschehen teilhaben zu können - Sinkende Preise