# Übungsblatt 10 > Wenzel Schwan (1125033), Paul Kneidl (1125219), David Schirrmeister (1125746), Michelle Klein (1126422) ## Aufgabe 1 ### 1a) Gegeben sei folgende CNF-Grammatik $G_1$: ``` G_1: S → AB | CD C → AB D → BA A → 0 B → 1 ``` Nutzen Sie den CYK-Algorithmus, um zu entscheiden, ob das Wort $w = 0110$ zur Sprache $L(G_1)$ gehört. Legen Sie dazu eine Tabelle analog zu dem Beispiel aus der Vorlesung (Kapitel 7, Folie 16) an und füllen Sie diese entsprechend aus. | $Var(w)_{[i,j]}(G_1)$ | 1 | 2 | 3 | 4 | |-----------------------|---------|---------|----|---------| | 1 | $\{A\}$ | {S,C} | {} | $\{S\}$ | | 2 | - | $\{B\}$ | {} | {} | | 3 | - | - | | $\{D\}$ | | 4 | - | - | - | $\{A\}$ | → $w ∈ L(G_1)$ ### 1b) Gegeben sei folgende CNF-Grammatik $G_2$: ``` G_2: S → AB A → AA | AC | a B → BC | b C → CC | a | c ``` Nutzen Sie analog zu Aufgabe 1a den CYK-Algorithmus, um zu entscheiden, ob das Wort $w = acb$ zur Sprache $L(G_2)$ gehört. | $Var(w)_{[i,j]}(G_2)$ | 1 | 2 | 3 | |-----------------------|-----------|-----------|---------| | 1 | $\{A,C\}$ | $\{A,C\}$ | $\{S\}$ | | 2 | - | $\{C\}$ | {} | | 3 | - | - | $\{B\}$ | → $w ∈ L(G_1)$ ## Aufgabe 2 Gegeben sei folgende CNF-Grammatik $G$: ``` G: S → AB A → AA | AC | a B → BC | b C → CC | a | c ``` ### 2a) Zeichnen Sie zwei verschiedene Syntaxbäume für das Wort $w = acacaaabaca \in L(G)$. ![image_961.png](image_961.png) ### 2b) Finden Sie ein Wort $w \in L(G)$, zu dem ein Ableitungsbaum mit möglichst wenig Knoten existiert, und zeichnen Sie den zugehörigen Ableitungsbaum. $w = ab$ ![image_962.png](image_962.png) ## Aufgabe 3 Betrachten Sie die folgenden Grammatiken $G_1$ und $G_2$. Gibt es zu der jeweiligen Grammatik $G_i$ ($i \in \{1, 2\}$) ein Wort $w \in L(G_i)$ mit mehr als einem Syntaxbaum? Begründen Sie Ihre Antwort. ### 3a) ``` G_1: S → 0 1 | 0 S 1 ``` Nein, es gibt kein Wort mit mehreren Syntaxbäumen, da die Regeln jeden Schritt genau vorgeben, da wir nur eine Regel mit Rekursion haben, ist keine Mehrdeutigkeit möglich. ### 3b) ``` G_2: S → 0 B | 1 A A → 0 | 0 S | 1 A A B → 1 | 1 S | 0 B B ``` Nein, es gibt keine Möglichkeit mehrere Syntaxbäume zu bilden, da zwar eine Rekursion möglich ist durch $B → 0BB$ und $A→1AA$, jedoch durch die 1 und 0 vor den Variablen kein alternativer Pfad gebildet werden kann. ## Aufgabe 4 Für eine Sprache $L$ über einem Alphabet $\Sigma$ definieren wir $$ L^R := \{ w^R \mid w \in L \} $$ Dabei gilt $w^R = w_n w_{n-1} \dots w_1$ für $w = w_1 w_2 \dots w_n \in L$ mit $w_i \in \Sigma$. Beschreiben Sie ein algorithmisches Verfahren, das aus einer kontextfreien Grammatik $G$ eine kontextfreie Grammatik $G^R$ erzeugt, so dass $L(G^R) = L(G)^R$ gilt. Begründen Sie die Korrektheit Ihres Verfahrens. Gegeben: $G=(Σ, V, S, R)$ - S, V und Σ bleiben gleich - Für jede Regel $A → X_1X_2...X_n$ - Regel $A → X_n, X_{n-1}, ..., X_1$ hinzufügen Da kontextfreie Grammatiken keine Einschränkungen hinsichtlich der Position von (Nicht-)Terminalen in Regeln haben, bleibt die resultierende Grammatik $G^R$ kontextfrei. Die Korrektheit folgt daraus, dass jede Regel in $G$ eine Regel in $G^R$ erzeugt, die das gleiche Wort in umgekehrter Reihenfolge generiert. ## Aufgabe 5 Für eine Sprache $L$ über dem Alphabet $\Sigma = \{ 0, 1 \}$ definieren wir $$ L^{\text{prfx}} := \{ x \in \Sigma^\ast \mid \exists y \in \Sigma^\ast : x \cdot y \in L \} $$ Beschreiben Sie ein algorithmisches Verfahren, das aus einer regulären Grammatik $G$ eine reguläre Grammatik $G_{\text{prfx}}$ erzeugt, so dass $L(G_{\text{prfx}}) = L(G)_{\text{prfx}}$ gilt. Begründen Sie die Korrektheit Ihres Verfahrens. Gegeben: $G=(Σ, V, S, R)$ - Wandle G in einen NEA N um - Markiere alle Zustände als akzeptierend → $N_{prfx}$ - Präfix kann beliebig lang sein und muss kein nachfolgendes Symbol haben - Wandle $N_{prfx}$ in eine rechtslineare Grammatik $G_{prfx}$ um - Oder für jede Nichtterminale die Regel $A → ε$ hinzufügen